Verhütungsmethoden

Der weibliche Zyklus wird durch vier Hormone bestimmt. An der Gebärmutter wirken das Östrogen und das Gestagen. Östrogen steuert den Aufbau der Gebärmutter­schleimhaut und Gestagen bereitet die Gebärmutter­schleimhaut auf die Einnistung der Eizelle vor. Diese beiden Hormone sind einzeln oder in Kombination die Wirk­substanzen der meisten Verhütungs­mittel. 

  • Pillen

    Die Pille

    Die Pille ist die am häufigsten verwendete Verhütungs­methode in Deutschland. Die Pille enthält eine Mischung aus den Hormonen Gelbkörper­hormon und Östrogen. Die regel­mäßige Einnahme der Pille verhindert den Eisprung und damit eine Schwangerschaft.

    Eine fehlerlose Anwendung der Pille führt zu einer hohen Sicherheit.

    Folgende Pillenarten werden verwendet:
    - Mikro Pille = "Normale Pille"
    - Ein-Phasen-Pille = "Mini Pille"
    - Sequenz- und Dreistufenpräparate

    Wichtig!
    Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Deshalb sollte die Pille immer in Kombination mit einem Kondom verwendet werden.

    Die Pille kann zusätzlichen Nutzen für Sie haben
    - Abschwächung der Blutung
    - Abschwächung der Regelschmerzen
    - Verringerung des Prämenstruellen Syndroms
    - Abschwächen von Depressionen

  • Spiralen

    Intrauterinpessare (IUD) – umgangssprachlich auch als Spirale bezeichnet - eignen sich für Frauen, die nicht regelmäßig an die Anwendung eines Verhütungsmittels denken wollen.

    Sie möchten mehr über die Spirale, ihre Wirkungsweise und die Verträglichkeit erfahren?

    Dann stehen wir Ihnen in unseren Frauenarzt-Praxen in Stuttgart, Leonberg und Gerlingen gerne für eine persönliche und individuelle Beratung zur Verfügung. Wir nehmen uns die Zeit, um mit Ihnen gemeinsam herauszufinden, welche Verhütungsmethode am besten für Sie geeignet ist, und beraten Sie auch zu Alternativen wie der Gold-Kupfer-Spirale oder zur Gynefix Kupferkette, Hormonspiralen, Hormonstäbchen.

    Unser Ärzte-Team verfügt über einen großen Erfahrungsschatz an Spiralen und Ketteneinlagen, von der Beratung und Auswahl bis hin zum beschwerdefreien Einlegen in Narkose.

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    weitere Details finden Sie auf unserer Webseite unter

    "Verhütung und Langzeit-Sicherheit I: Spiralen"

  • Hormonimplantat

    Anwendung
    Es handelt sich um ein nur 4 cm langes und 2 mm dickes Kunststoffstäbchen, welches vom Arzt einmalig direkt unter die Oberarmhaut gelegt wird. Eingelegt wird das Stäbchen unter die Haut auf der Innenseite des Oberarms, wo es dann bis zu drei Jahre sicher schützt.

    Wirkung
    Das Stäbchen gibt kontinuierlich geringe Mengen des Gelbkörperhormons (Gestagen) in die Blutbahn ab. Die Wirkung beruht auf einem mehrfachen Wirkprinzip:
    - Der Eisprung wird unterdrückt
    - Schleim im Gebärmutterhals wird so verdickt, dass Spermien nur schwer oder gar nicht durchkommen
    - Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut ist nicht mehr möglich

    Nachteile
    - Änderung des Blutungsmusters

    Vorteile
    - Bis zu drei Jahre Empfängnisschutz
    - Sehr sichere Methode
    - Geringe Hormondosis
    - Bei Östrogen-Unverträglichkeit geeignet
    - Viele Patientinnen haben während der Anwendung keine Monatsblutungen mehr.
    - Kein Wirkungsverlust bei Erbrechen oder Durchfall

  • Hormonring

    Anwendung
    Es handelt sich um einen ca. 5 cm messenden Kunststoff­ring, der einmal im Monat von der Anwenderin selbst wie ein Tampon in die Scheide eingeführt wird. Nach drei Wochen wird der Ring entfernt. In die Pausenwoche kommt er zur Monatsblutung.

    Wirkung
    Der Ring verhindert wie die Pille durch die Freisetzung von Hormonen (Östrogen und Gestagen) den Eisprung.

    Vorteile
    - Anwendung nur einmal im Monat
    - Einfach anzuwenden wie ein Tampon
    - Sehr stabiler Zyklus
    - Kein Wirkungsverlust bei Erbrechen oder Durchfall

    Nachteile
    - Wie bei der herkömmlichen Pille: nicht geeignet für Raucherinnen über 35 Jahre, bei hohem Blutdruck, Thrombose­neigung und Leber­erkrankungen

  • Hormonpflaster - Evra

    HormonpflasterDas Hormonpflaster ist ein dünnes, beigefarbenes 4,5 x 4,5 cm großes viereckiges Pflaster.

    Wirkung
    Es werden Hormone (Östrogen und Gelbkörperhormon) über die Haut zur Schwangerschafts­verhütung direkt an den Blut­kreislauf abgegeben. Es wird drei Wochen hinter­einander für jeweils 7 Tage auf die Haut geklebt, die vierte Woche ist pflasterfrei.
    Das Hormonpflaster gibt über die Haut 7 Tage lang Hormone zur Schwangerschaftsverhütung an den Blutkreislauf ab. Es umgeht daher Magen und Darm.

    Vorteile
    - Kein Wirkungsverlust bei Erbrechen oder Durchfall
    - Keine tägliche Hormoneinnahme

    Nachteile
    - Sichtbare Verhütung

  • Sterilisierung

    Die Sterilisation ist bei endgültig abgeschlossener Familien­planung eine sinnvolle Möglichkeit. Sie kann kaum rück­gängig gemacht werden.

    Die Sterilisation ist ein operativer Eingriff. Durch die Unter­brechung (Unterbindung, Verschmelzung, Klipp oder Durchtrennung) der Eileiter sind Samen­zellen und Eizellen getrennt. Die Operation wird in Voll­narkose durchgeführt. Gesunde Patientinnen können 4 bis 5 Stunden nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen (ambulanter Eingriff).

    Der Eingriff ist nur sehr schwierig rückgängig zu machen. Die Familien­planung sollte 100% abgeschlossen sein.

    Die Sterilisation ist eine sehr sichere Verhütungs­methode, nur in einem von ca. 425 Fällen kommt es trotz Sterilisation zu einer Schwangerschaft. Die Gefahr einer Eileiter- oder Bauchhöhlen­schwangerschaft ist leicht erhöht. Außer der Sterilisation der Frau ist auch eine Sterilisation des Mannes möglich, wobei der Samenleiter durchtrennt wird.

     

  • Chemische Verhütungsmittel

    Prinzip der chemischen Verhütungsmittel: Inaktivierung der Spermien durch chemische Substanzen. Sie haben die Auswahl aus vielfältigen Formen: Salben, Gels, Schaum, Vaginalzäpfchen uvm..

    Anwendung
    Die Mittel werden ca. 10 Minuten vor dem Geschlechts­verkehr in die Scheide eingebracht und sind ca. 60 Minuten wirksam.

    Vorteile
    - Das Mittel wirkt nur in der Scheide und wird nur sehr geringfügig in den Blut­kreislauf aufgenommen.
    - Man braucht das Mittel nur anzuwenden, wenn wirklich Schutz notwendig ist.
    - Die chemischen Substanzen wirken auf verschiedene Krankheits­erreger abtötend.

    Nachteile
    - Es können eventuell allergische Reaktionen oder Un­verträglich­keiten auftreten, in manchen Fällen klagt die Frau über Wärmegefühl.
    - Es ist immer eine Manipulation vor/während des Geschlechts­aktes erforderlich.

     

  • Mechanische Methoden

    Portiokappe
    Die Portiokappe ist eine Gummikappe, die vom Arzt oder von der Frau selber nach der Menstruation über den Mutter­mund gestülpt wird und dort bis zur nächsten Menstruations­blutung liegen bleibt. Sie soll so verhindern, dass die Spermien die Gebärmutter erreichen. Da sie sich am Mutter­mund festsaugt, kann sie nicht verrutschen.

    Vorteile
    - Es besteht kein Gesundheitsrisiko für die Frau.
    - Die Manipulationen sind unabhängig vom Zeitpunkt des Geschlechts­verkehrs, da die Portiokappe ca. 3 Wochen liegen bleibt.
    - Auch die Portiokappe bietet einen gewissen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

    Nachteile
    - Bei ca. der Hälfte der Frauen muss die Einlage durch den Arzt erfolgen.
    - Mit einem Pearl-Index von 7 ist diese Methode relativ unsicher.

    Kondom
    Es verhindert den Kontakt von Samenzellen und Eizelle. Weiter schützt es vor sexuell übertragbaren Erkrankungen. Richtig angewendet, ist das Kondom ein sehr sicheres Verhütungsmittel.

    Vorteile
    - Es besteht ein hoher Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

    Nachteile
    - Das Kondom kann unter Umständen reißen.
    - Anwendung während des Geschlechtsaktes wird als störend empfunden.
    - Beim Mann kann das sexuelle Empfinden gestört sein.

    Diaphragma
    Es wird von der Frau vor dem Geschlechtsakt in die Scheide eingeführt. Das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter wird verhindert.

    Vorteile
    - Das Diaphragma braucht nur benutzt zu werden, wenn wirklich Schutz notwendig ist.
    - Es besteht kein gesundheitliches Risiko, außer eventuell allergische Reaktionen auf die spermizide Creme.

    Nachteile
    - Sie müssen vor dem regelmäßigen Benutzen des Diaphragmas erst die Technik des Einsetzens erlernen.
    - In seltenen Fällen kann es zu vermehrten Harnwegs­infekten oder zur Hämorrhoiden­bildung kommen.
    - Verwendung möglichst mit anderen Barriere­methoden. Alleine bietet das Diaphragma keine sichere Verhütung.

  • Natürliche Verhütungsmaßnahmen

    Diese Verhütungsmethoden verfügen nur über eine geringe Sicherheit. Die Grundlage dieser natürlichen Verhütungsmaßnahmen ist das Verständnis des weiblichen Monatszykluses .

    Allgemein
    Voraussetzung ist ein regelmäßiger gleichförmiger Zyklus. In Ihrem normalen Zyklus gibt es nur einige Tage an denen Sie empfängnisbereit ist.

    Das Zählen Ihrer Zyklustage beginnt am ersten Tag der Regel (1. Zyklustag). Bei einem normalen 28-Tages-Zyklus haben Sie am 14. Tag Ihren Eisprung. An den Tagen um den Eisprung herum sind Sie empfängnisbereit. Das männliche Spermium ist mehrere Tage befruchtungsfähig. So beginnt Ihre fruchtbare Zeit bereits 4-5 Tage vor dem Eisprung am 9. Zyklustag. Das weibliche Ei hat eine Überlebensdauer von ca. 12-24 Stunden. Daher bleibt Sie nach dem Eisprung noch 1-2 Tage empfängnisbereit.

    Basal­temperatur­methode

    1-2 Tage nach dem Eisprung zeigt sich bei Ihnen eine leichte Temperaturerhöhung.

    Die Messung muss unter gleichen Bedingungen stattfinden. Sie messen täglich morgens vor dem Aufstehen zur gleichen Zeit nach einer mindestens 6-stündigen Schlafphase die Körpertemperatur unter der Zunge oder im After. Diese liegt bis zum Eisprung normalerweise zwischen 36,5° C und 37,0°C. Sobald die Temperatur ca. am 14.-15. Zyklustag angestiegen ist, beginnt die sicher unfruchtbare Zyklusphase. Die Messungen sind sehr empfindlich. Infektions­krankheiten, Alkohol­genuss usw. können die Messung verfälschen.

    An den ersten 9 Zyklustagen sind Sie wahrscheinlich unfruchtbar.

    Diese Methode setzt einen regelmäßigen Zyklus voraus, am besten einen 28-Tages-Zyklus. Ist der regelmäßige Zyklus länger oder kürzer (z.B. bei einem 26- oder 30-Tageszyklus) verlängert oder verkürzt sich die Zeit bis zum Eisprung entsprechend ( z.B. bei einem 26-Tages-Zyklus beginnt die fruchtbare Zeit am 7. Tag und der Eisprung findet am 12. Tag statt.). Die Zeit nach dem Eisprung bis zur nächsten Blutung (Corpus-luteum-phase) ist immer gleich lang, nämlich 14 Tage.

    Zeitwahl-Methode nach Knaus-Ogino

    Bei der Zeitwahlmethode nach Knaus-Ogino beschränken Sie den sexuellen Verkehr auf die unfruchtbaren Tage. Auch das setzt einen stabilen Zyklus von 28 Tagen voraus. Dabei geht man davon aus, dass nur zwischen dem 9. und dem 17. Zyklustag mit einer Empfängnis zu rechnen ist. Die Tage davor und danach gelten als unfruchtbar.

    Der Pearl-Index bei alleiniger Anwendung dieser Methode liegt bei 14-35.

    Billings-Methode

    Der Billings-Methode liegt das Prinzip der Selbstbeobachtung mit Beobachtung des Zervikalschleimes zugrunde. Der Zervikalschleim verändert sich unter hormonellem Einfluss vor dem Eisprung: Der Schleim wird mehr, ist wässriger, klarer und spinnbarer. In dieser Zeit ist sexuelle Abstinenz geboten.

    Der Pearl-Index dieser Methode liegt bei ca. 15.

    Sie können diese Methoden kombinieren. Die Zuverlässigkeit erhöht sich.

  • Pille danach = Postkoitale Verhütung

    Diese Verhütungsmethode ist ein hochdosiertes Hormonpräparat, das die Einnistung einer möglicher­weise befruchteten Eizelle verhindern soll. Das bedeutet, dass die Anwendung erst nach ungeschütztem Verkehr stattfindet.

    Die "Pille danach" ist verschreibungspflichtig. Da die Hormone hochdosiert sind, kann es zu Neben­wirkungen wie Übelkeit und Erbrechen kommen. Einige Tage nach der Einnahme blutet die Gebärmutter­schleimhaut ab, und ein neuer Zyklus beginnt.
    Die "Pille danach" ist kein regelmäßig zu benutzendes Verhütungs­mittel. Es ist eine "Notlösung" bei ungeschütztem Verkehr zu einem Zeitpunkt, an dem die Frau einen Eisprung haben könnte.

    Wichtig
    Bei ungeschütztem Verkehr muss immer mit sexuell über­trag­baren Erkrankungen gerechnet werden.

Weitere Informationen

Verhütung - Gesamtüberblick.pdf
 
Informationsbroschüre GOLDLUNA
hormonfreies Intrauterinpessar (IUP)

 
 
Internetseiten:
GyneFix® - www.verhueten-gynefix.de
GOLDLUNA - www.goldluna.de
 
 
Hinweis:
Auf Wunsch bieten wir Ihnen – in Kooperation mit dem Anästhesieteam Südwest - die Einlage Ihrer Spirale auch in Narkose an.

Dr. Schmid und Kollegen - Gynäkologische Versorgungszentren GmbH / 70839 Gerlingen, Kirchstrasse 3, Tel. 07156 - 178039-0 / 71229 Leonberg, Graf Ulrichstrasse 6, Tel. 07152 - 22073 / 70435 Zuffenhausen, Elsässer Strasse 3, Tel. 0711 - 872020 / 70173 Stuttgart-Mitte, Hirschstrasse 31, Tel. 0711 - 210220
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